Basiskurs Systemische Therapie
Dies ist eine 6-monatige praxisbezogene Weiterbildung für Heilpraktiker für Psychotherapie.
Ziel des Kurses ist die praxisnahe Vermittlung der wichtigsten Grundlagen und Methoden des systemischen Ansatzes, Grundwissen um die Gestaltung eines therapeutischen Prozesses, das systemische Verständnis von Störung und Therapie sowie Selbsterfahrung.
Der systemische Ansatz ist ein sozialrechtlich anerkanntes psychotherapeutisches Verfahren. Aus diesem Grund gilt es als relevantes methodisches Grundwissen für die amtsärztlichen Prüfung für angehende Heilpraktiker für Psychotherapie.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien1 belegen die Wirksamkeit des systemischen Ansatzes zur Entlastung, Ressourcenaktivierung und Selbstaktualisierung von KlientInnen und PatientInnen. Der Anwendungsspektrum ist dabei besonders breit und umfasst z.B.:
- Belastungsstörungen
- Essstörungen
- Angst- und Zwangsstörungen
- Affektive Störungen
- Persönlichkeitsstörungen
- Substanzmissbrauch und -abhängigkeit
- Psychische und soziale Faktoren bei somatischen Krankheiten
- Schizophrenie und andere wahnhafte Störungen (Stabilisierung und Prävention)Die Besonderheit des systemischen Ansatzes ist dabei die Grundhaltung, die durch folgende Annahmen gekennzeichnet ist:
- Kooperation statt Behandlung – Achtung der Kompetenz der KlientInnen und PatientInnen
- Beschreibung statt Zuschreibung – Wirklichkeit ist „nur“ eine kommunikative Konstruktion
- Probleme sind Ansichtssache – Entdeckung von Ausnahmen und Entwicklung eines „Sinnes für Möglichkeiten“
- Ressourcenaktivierung und Perspektiven – Schaffung der Voraussetzungen zur Abwendung vom Problem
- Lösung bringt Veränderung – Achtung der Autonomie und der Eigendynamik von Systeme
Inhalte der Weiterbildung:
- Modul 1: Der Therapeutische Einstieg – Therapeutische Kontexte, Auftragsklärung, Joining, Pacing, Rapport
- Modul 2: Familie als System – Mehrgenerationenperspektive, Lebenszyklen, Übergänge, Tabus und Geheimnisse
- Modul 3: Systemisches Verständnis von Störung – Bindungsmuster, Bindungstechniken, Stabilisierungstechniken, Traumakompetenz
- Modul 4: Systemisches Verständnis von Störung – Diagnosen im Kontext, symptomgerichtete Interventionen
- Modul 5: Krisenintervention – Entwicklungskrisen, Trennung und Scheidung, Verlust und Krankheit, Ängste und Depression
- Modul 6: Der Therapeutische Abschluss – Schliessen von Prozessen, Kooperation mit Helfersystemen, Selbstfürsorge und -entwicklung